Auschwitzfahrt 2016

Tagebuch und Bildimpressionen 

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11. Januar
Nach einer langen, aber deshalb nicht unbedingt langweiligen, Busfahrt kamen wir nach ca. elf Stunden endlich an unserem Ziel in Oswiecim (Auschwitz) an. Die Verteilung auf die etwas ungewöhnlichen, aber gemütlichen Zimmer lief so gut wie reibungslos ab. Nach dem ersten gemeinsamen Abendessen und einem Wochenüberblick folgte eine Vorstellungsrunde, die ein wenig an Speed-Dating erinnerte. Noch am ersten Abend wurden Kontakte zwischen den Schülern geknüpft, bevor alle ins Bett fielen.

12. Januar
Am nächsten Morgen machten wir uns, als alle gefrühstückt hatten, auch schon auf den Weg ins nicht weit entfernte Stammlager. Dort wurden wir in zwei Gruppen geteilt und über das Gelände geführt. Obwohl wir eigentlich wussten, was uns erwartet, war es trotzdem erschreckend, selbst an diesem Ort zu stehen. Durch die vielen persönlichen Gegenstände der Häftlinge wurden für uns die Zahlen zu Menschen. Nach dem Mittagessen und einem Vortrag über die Geschichte unserer Unterkunft begannen wir mit der Projektarbeit. In Kleingruppen arbeiteten wir an selbst ausgewählten Themen über den Holocaust.

13. Januar
Mittwochs fuhren wir mit dem Bus nach Birkenau, um das Lager zu besichtigen. Als erstes überraschte uns die Größe im Vergleich zu der des Stammlagers. Durch die weiteren Eindrücke, die wir auf unserer Führung bekamen, wurde uns das Ausmaß der Grausamkeiten, die sich an diesem Ort ereigneten, vor Augen geführt. Was uns besonders schockte war, dass unser Guide ohne zu suchen ein Knochenstück vom Boden aufhob. Als wir zurückkehrten, führten wir die Projektarbeit fort und nach dem Abendessen schauten wir uns zur Vorbereitung auf den nächsten Tag gemeinsam den Film „Schindlers Liste“ an, der uns sehr berührte.

14. Januar
Den Film im Hinterkopf besichtigten wir am Donnerstag das Museum in Oskar Schindlers ehemaliger Fabrik in Krakau. Dort gab es nicht nur seine originale Schreibmaschine, sondern auch viele nachgebildete Dinge, die in Deutschland nicht ausgestellt werden dürften, wie z.B. Hakenkreuzfahnen und SS-Mützen. Im Anschluss hatten wir eine Stadtführung durch die Altstadt von Krakau, die uns zeigte, dass Nürnberg in Krakau auch schöne Spuren hinterlassen hat. Nach vier Stunden Freizeit, die viele nutzten, um „echt polnisch“ essen zu gehen, machten wir uns im Bus wieder auf die 1 ½-stündige Heimfahrt.

15. Januar
Den letzten ganzen Tag verbrachten wir mit der Fertigstellung und erfolgreichen Präsentation unserer Projektarbeiten. Das Highlight dieses Tages war für uns der Besuch des 90-jährigen Zeitzeugen Waclaw Dlugoborski am Abend, welcher sehr geduldig und persönlich uns alle Fragen beantwortete. Wir sind froh, dass wir das Privileg hatten, mit einem Zeitzeugen zu sprechen und seine bewegende Geschichte kennenzulernen. Zum Abschluss dieses Tages besprachen wir die positiven und negativen Erlebnisse der vergangenen Woche.

16. Januar
Heimfahrt

-verfasst von

Mara Kortmann, Lisi Firgau, Lisa Dirsch, Lisa Kollert (Emil-von-Behring Gymnasium),

Paula Weiß und Daniel Rieger (Gymnasium Eckental)-