Arthur Miller: Hexenjagd

Inszenierung des P-Seminars ,,Theater‘‘ 2015/17

Salem 1692. Eine puritanische Kleinstadt in den USA im Aufruhr. Junge Mädchen tanzen nachts  nackt im Wald und werden dabei von einem Geistlichen, dem Pastor Parris, überrascht. Ein magischer Liebestanz sollte es sein, um den früheren Liebhaber eines der Mädchen, den verheirateten Farmer John Proctor, gefügig zu machen. Aus Angst vor Bestrafung täuschen manche der Mädchen nach dieser Nacht Krankheiten vor, die von den Einwohnern schnell als Besessenheit diagnostiziert werden. Um ganz sicher zu sein wird nach Pastor Hale geschickt, der sich, anders als der jämmerliche Pastor Parris, einen Namen als erfolgreicher und mit allen Wassern gewaschener Exorzist gemacht hat.

Allerdings fällt auch Hale auf die Täuschungen der Mädchen herein, die sehr schnell erkannt haben, dass ihre eigentliche Rettung in der Denunzierung bisher unschuldiger Bewohner der Stadt liegen könnte. Denn eines wird offensichtlich: nur wer gesteht, bereut und andere anklagt, der überlebt. Erstes Opfer und zugleich Täterin wird Tituba, eine Sklavin, welche unter dem Druck der Anschuldigung von Hexerei zusammen mit den Mädchen wahllos weitere Bewohner der Stadt beschuldigt, im Bund mit dunklen Mächten zu sein. Eine Lawine der Verleumdung wird losgetreten und die Macht der Mädchen wächst. Besonders Abigail, die Nichte von Parris, ergreift die Gunst der Stunde. Sie versucht Elisabeth, Proctors Ehefrau, durch Intrige und Manipulation ebenfalls der Hexerei zu überführen, was ihr auch gelingt.

Ein unvermeidlicher Hexenprozess lässt keine Zweifel daran, dass es dem Gericht nicht mehr um Wahrheit geht, sondern um Geständnisse. Nur so soll in der kleinen Stadt wieder Ruhe einkehren. Die Vertreter der Kirche stehen dem Treiben hilflos protestierend oder demütig resignierend gegenüber. Einzig Proctor stellt die Wahrheit über sein eigenes Leben. Ein zeitloses Thema.

Peter Schmeling

Hier sehen Sie einige Bildimpressionen der Aufführung als Diashow :