Nacht der offenen Sternwarte

Tagelang war die Stimmung bei den Schülern des P-Seminars „Astronomie für die Öffentlichkeit“ gedrückt. Schon im Herbst hatte man den 16.01. zur Nacht der offenen Sternwarte auserkoren. Doch nun zeigte sich der Himmel seit Wochen wolkenverhangen. Einige Tage vor dem Termin verkündete der Wetterbericht kurz Besserung, revidierte dies aber gleich wieder. Zwar hatte das P-Seminar mit Flyern, Postern und Besuchen im Unterricht am Gymeck und in den umliegenden Grundschulen kräftig die Werbetrommel gerührt, ob bei schlechtem Wetter überhaupt jemand kommen würde, da war sich das Seminar nicht sicher.

Doch alles kam anders als gedacht. Nicht nur, dass der Himmel zumindest soweit aufklarte, dass der Mond mit seinen Kratern und hellere Sterne gut sichtbar waren, auch die Besucher standen in langen Schlangen vor den angebotenen Programmpunkten.

Mitten in der Aula zeigten Infowände die Arbeit des Seminars in den letzten drei Halbjahren. Von Ferienprogramm bis Astrofotografie konnten sich die Besucher hier über allerlei astronomische Veranstaltungen informieren. Wissenschaftlich zu ging es dann bei den Vorträgen, die über den aktuellen Sternenhimmel, Astronomie in der Antike und die Arbeit der Raumfahrtorganisationen NASA und ESA informierten. Der bis auf den letzten Platz besetzte Mehrzweckraum zeigte den beiden Referentinnen wie groß das Interesse an ihren Vorträgen war.

Auch für Kinder hielt das Seminar vielfältige Angebote bereit. Vom selbstgebastelten Teleskop über das eigene Sternzeichen aus Leuchtsternen bis zur Eigenbaurakete konnten die zahlreichen Kinder kreativ Astronomie erleben. Wer nicht basteln wollte, konnte mit Hilfe einer Wasserrakete probieren wie weit er es hinaus in unser Sonnensystem schafft.

Ausgesprochenes Highlight jeder astronomischen Veranstaltung ist natürlich der Blick in den Himmel. Aufgrund leichter hoher Bewölkung konnten nur die wirklich hellsten Objekte beobachtet werden, der fast volle Mond war hierfür ideal. So konnten die Besucher einen kurzen Spaziergang durch die Krater- und Gebirgslandschaft des Mondes unternehmen. Nebel und Galaxien blieben leider in den vom hellen Mondlicht angestrahlten Wolken verborgen, aber zumindest den helleren Sternen konnten die Beobachter ihre Geheimnisse entlocken. So offenbarte sich z.B. der Stern Capella aus dem Sternbild Fuhrmann im Teleskop als Doppelstern (in Wahrheit handelt es sich sogar um vier Sterne, zwei davon sind allerdings sehr dunkel.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Abend die Schülerinnen und Schüler aufgrund der hohen Besucherzahl forderte, aber auch zu Höchstleistungen anspornte und so einen krönenden Abschluss der Seminararbeit bildete. Die Zahl der Besucher zeigt aber auch, dass das Interesse an Astronomie bei zahlreichen Menschen groß ist, so dass wir uns schon auf die nächste Veranstaltung in der Sternwarte des Gymnasiums Eckental freuen.

J. König