Wir können es uns nicht mehr leisten, nichts zu tun

Mit diesem Satz machte Dr. Werner Kruckow den anwesenden Achtklässlerinnen und Achtklässlern des Gymnasiums Eckental drastisch klar, dass ein Handeln gegen den Klimawandel keinen Aufschub mehr duldet.

Und Herr Kruckow weiß wovon er redet, da er selbst einen Wandel vom Klima-Saulus zum -Paulus vollzogen hat. Noch vor einigen Jahren, so gibt er zu, hatte er aufgrund seiner Managementtätigkeit bei Siemens einen horrenden ökologischen Fußabdruck. „Einmal die Woche mit dem Flugzeug unterwegs, ansonsten mit dem Firmen-SUV, den Fußabdruck möchte ich mir gar nicht ausrechnen“. Dies änderte sich unter anderem durch das Bauprojekt „The Chrystal“ (https://www.thecrystal.org) bei dem Herr Kruckow als Projektleiter federführend beteiligt war. In seinem Vortrag verknüpfte er Informationen über das Weltklima, unseren Energieverbrauch und die Einflüsse jedes einzelnen darauf mit konkreten Beispielen, die „The Crystal“ zum damals nachhaltigsten Gebäude der Welt machten. Dabei gab er neben technischen und klimarelevanten Informationen auch Einblicke in das Projektmanagement und die herausfordernden Aufgabenstellungen eines solchen Großprojektes, das er unter das Motto „Walk the talk“ setzte, und formulierte die Aufforderung, die Umweltziele, die man als Person oder Firma ermöglicht oder fordert, auch selber glaubwürdig umzusetzen.

Aber auch privat setzt sich Herr Kruckow aktiv für den Klimaschutz ein, so dass sich die Schülerinnen und Schüler einerseits über Möglichkeiten als auch deren Nutzen und Umsetzung informieren, aber auch Probleme im Alltag in der anschließenden Diskussion abwägen konnten.

Informative und wachrüttelnde 90 Minuten endeten mit der Zusammenfassung, dass niemand bei diesem Thema wegschauen darf und dass es technische Lösungen gibt, die vielleicht noch nicht alle Probleme lösen, aber durchwegs besser sind,  als das, was wir heute aus Bequemlichkeit oder kurzfristigen ökonomischen Betrachtungen immer noch leben.

J. König