Forum Romanum im Modell – Latein 6. Klassen unterwegs

Am Dienstag, 12.11.2019, fuhren alle LateinschülerInnen der 6. Jahrgangsstufe in Begleitung der beiden Lateinlehrkräfte Frau Binapfl und Herr Schöfer mittags mit der Gräfenbergbahn nach Nürnberg. Von dort aus ging es mit der U-Bahn zum Naturhistorischen Museum in der Norishalle Nürnberg, wo die Gruppe bereits von zwei Museumsangestellten, Frau Dr. Olivier und Herrn Feist, erwartet wurde. Die Exkursion stand unter dem Zeichen „Im Zentrum der Macht. Das Forum Romanum im Modell“.

Die knapp 50 SchülerInnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Parallel fanden jeweils 60 min. eine Führung und ein Workshop statt. Während die eine Gruppe zunächst die Modelle zum Forum Romanum besichtigte und dabei einige interessante Details erfuhr, beschäftigte sich die zweite Gruppe damit, eine Wachstafel und den dazugehörigen Stilus nach antiken Vorlagen herzustellen.

Die beiden Holzmodelle stellen das Forum Romanum zu unterschiedlichen Zeiten dar. Während das eine die Topographie zur Zeit der Republik (78 – 44 v. Chr.) repräsentiert, zeigt das andere Modell das Forum Romanum, wie es nach dem Umbau unter Augustus (bis 14 n. Chr.) aussah. Dabei fiel auf, dass besonders Augustus riesige Säulenhallen errichten ließ und anstelle der kleinen Tempel prächtige aus Marmor errichten ließ, um seine Macht zu demonstrieren. Die Modelle waren von der Antikensammlung der FAU Erlangen-Nürnberg für die Sonderausstellung an das Naturhistorische Museum verliehen worden. Sie bestehen hauptsächlich aus verschiedenen Hölzern, aber auch Kupfer fand als Material seinen Einsatz. Im Maßstab von 1:200 wurden die Modelle größtenteils von Studierenden der Klassischen Archäologie in aufwendiger Handarbeit hergestellt.

Die SchülerInnen erfuhren zunächst, dass man früher mit einem sogenannten Stilus in die Wachstafeln Worte oder Zeichen einritzte. Dieses stiftähnliche Schreibgerät war so ausgerüstet, dass es eine Spitze zum Schreiben hatte und auf der gegenüberliegenden Seite flach und breit war, damit man das Geschriebene durch Glattstreichen des Wachses verbessern konnte. Mit viel Kraft und Geduld gelang es allen SchülerInnen, einen Stilus mit einer spitzen und einer flachen Seite mithilfe von Schleifpapier herzustellen. Außerdem mussten die Wachstafeln zunächst zusammengebaut und geklebt werden. Dabei musste man darauf achten, dass der Rahmen dicht war, damit später kein Wachs auslaufen konnte. Eine weitere anspruchsvolle Aufgabe bestand schließlich darin, die Wachstafeln mit dem heißen duftenden Bienenwachs gleichmäßig zu befüllen. Trotz aller Mühe gelang es allen SchülerInnen, sodass sie am Ende ihre individuell gefertigte Wachstafel mit nach Hause nehmen konnten.

Die Rückmeldung der SchülerInnen war insgesamt positiv. Anstrengend wurde allerdings teilweise empfunden, dass manche während der 60minütigen Führung stehen mussten, weil es nicht genug Klapphocker zum Sitzen gab. Dennoch war das Interesse sehr groß, was man an den zahlreichen Fragen der SchülerInnen zu den Modellen erkennen konnte, die Herr Feist geduldig beantwortete.

A. Binapfl, F. Schöfer