Gottesdienste zu Schuljahresbeginn

Die Gabe der Sturheit

„Sag mal, Sturheit ist doch auch ein Talent, oder?“, überlegte ein Siebtklässler lachend. „Klavier“, „Tauchen“ und „Fußball“ hatte er schon als eigene Begabungen auf dem Zettel notiert, den jede Schülerin, jeder Schüler im Schulgottesdienst ausfüllte.

„Quatsch“, erwiderte der Banknachbar in der evangelischen Kirche Eschenau. „Sturheit ist kein Talent.“

„Doch“, sagte der Erste. „Man ist total begabt darin, sich nicht von seinen Ideen abbringen zu lassen.“

Ein paar Reihen weiter diskutierten zwei Mädchen, ob es eine Begabung sei, einen guten Witz zu machen und andere zum Lachen zu bringen.

Anknüpfend an die Predigt über das biblische Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Mt. 25, 14 bis 30) dachten die jungen Leute über ihre eigenen Fähigkeiten nach. „Es gibt Menschen, die gut zuhören können oder sich trauen, für die Rechte anderer einzutreten“, ermunterte Religionslehrerin Frau Dörge die Anwesenden zu überlegen, worin sie jenseits von Mathe und Deutsch glänzen. Es sei eine wichtige Aufgabe im Leben zu entdecken, was man kann und das dann auch einzubringen. „Schule wird gut, wenn alle mitmachen“, resümierte die Religionslehrerin, die den Gottesdienst mit Herrn Feiler und Herrn Haas vorbereitet hatte. „Jeder und jede ist wichtig.“

Im Schulgottesdienst der fünften Klassen, verantwortet von Frau Barkowski und Frau Feldrapp und schwungvoll musikalisch begleitet von Frau Amann am E-Piano und Herrn König an der Flöte packten Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen allerlei nützliche Dinge, Tipps und Hilfsangebote in eine Schultüte für die Neuankömmlinge am GymEck. Alle Wünsche, Hoffnungen und Sorgen, die ein Start an einer neuen Schule mit sich bringt, wurden zu Gott gebracht, der die Kinder segnet und, so Frau Barkowski Bezug nehmend auf 1. Mose 12,2, sie auch zum Segen werden lässt für andere.

– M. Feldrapp