Wie kann man aus ein paar Zetteln, Schnur und diversen Büromaterialien einen Turm bauen, der so groß ist wie die Baumeisterinnen und Baumeister aus den sechsten Klassen selbst oder diese gar noch überragt? Die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler des Gymnasiums Eckental haben es zwischen den Weihnachts- und Osterferien 2022 in der Lernwerkstatt ausprobiert – mit verblüffenden Ergebnissen.
Jeweils vier Kinder einer Klasse wurden gemeinsam in die Lernwerkstatt eingeladen, die der Stundenplan am Donnerstagnachmittag vorsieht. Sie bekamen die Aufgabe gemeinsam einen Turm zu bauen, egal wie. Das Material, das zur Verfügung stand, beschränkte sich jeweils auf zehn Bögen Schmierpapier (A4), fünf Schaschlik-Spieße, zwei Meter Wolle, zwei Klopapierrollen, ein DinA5-Stück Karton und zwei farbige DinA3-Bögen, die in zehn Streifen geschnitten waren. Zum Arbeiten durfte eine Schere, ein Klebestift und eine Rolle Tesafilm benutzt werden. Für den Bau ihres Turmes hatte jede Gruppe zwanzig Minuten Zeit.
Dabei gab es zwei Herausforderungen. Die erste bestand darin, sich gemeinsam eine stabile Konstruktion zu überlegen, da der Turm möglichst hoch sein sollte und trotzdem einigermaßen stabil. Die Kinder, die schon einmal in der Lernwerkstatt waren, durften den folgenden Gruppen nichts verraten, damit jede Gruppe eine neue, eigene Lösung finden musste.
Die zweite Herausforderung stellte dar, mit den Kindern im eigenen Team effizient zusammenzuarbeiten, denn das waren nicht zwingend die allerbesten Freunde oder Banknachbarn. In den Gruppen wurde gefaltet und geschnitten, Papier gerollt, die Stabilität geprüft und immer gemeinsam nachgedacht, diskutiert, gelobt und viel gelacht. „Im Unterricht eher stillere Kinder hatten tolle Ideen und begeisterten andere“, fasste eine Schülerin der 6a zusammen. „Lustig war, als die Jungs nach Anleitung der Mädchen übten Hexentreppen zu falten.“
Gerade aufgrund des Distanzunterrichtes der vergangenen zwei Schuljahre war es der Schulleitung ein großes Anliegen, eine Lernwerkstatt zu ermöglichen. „Die Idee war, das soziale Miteinander in der Klasse zu fördern“, erklärte stellvertretende Schulleiterin Andrea Felser-Friedrich. „Wenn die Zusammenarbeit bei spielerischen Projekten gut klappt, wirkt sich das positiv auf die Klassengemeinschaft aus“, so Felser-Friedrich.
Und wie hoch war der höchste Turm? In der 6a schaffte es eine Gruppe 205 Zentimeter hoch zu bauen, zu sehen hier, in der 6b waren es sogar 206 Zentimeter, zu bewundern hier. Ob es jemandem gelingt, aus dem genannten Material einen Turm in ähnlicher Höhe zu konstruieren?
Klasse 6a, Margita Feldrapp