Kooperation mit dem Theater Erlangen – Huck Finn

Huck Finn und die Frage, was Freiheit ist

Was bedeutet Freiheit für jemanden, der ohne Eltern bei einer pingeligen älteren Dame aufwächst? Was ist Freiheit für einen Sklaven? Und was stellen sich Sechtklässlerinnen und Sechstklässler des Gymnasiums Eckental unter Freiheit vor?
All diese Fragen waren Thema beim Klassenzimmerstück Huck Finn des Theaters Erlangen. Im Lauf des Schuljahres 2021/22 ist die Ein-Mann-Inszenierung, die sich an den Roman von Mark Twain anlehnt, von allen sechsten Klassen des GymEck besucht worden – aus Infektionsschutzgründen zum Teil nicht im Klassenzimmer, wie der Begriff nahegelegt hätte, sondern in der Mensa. Spannend war nicht nur der Inhalt des Stückes, sondern auch die Inszenierung.
Denn das Klassenzimmertheater wurde von einer einzigen Person, Leon Amadeus Singer, mit sehr wenigen Requisiten aufgeführt. Der Schauspieler brauchte nur einen Tisch, einen Kartenständer, einen CD-Spieler und einen Koffer mit etwas Kleinkram. Er schlüpfte in verschiedene Rollen, verkleidet war er nicht. Die Klasse wurde in die Handlung miteinbezogen.
Das Stück handelte von einem Jungen, Huck Finn, der nach dem Tod der Mutter bei der strengen Witwe Douglas aufwuchs. Eines Tages riss Finn aus, traf unterwegs auf den Sklaven Jim und versuchte dann mit ihm in eine ferne Stadt zu kommen, in der Jim als freier Mann leben konnte.
Im Nachgespräch mit dem Schauspieler und einer Theaterpädagogin überlegten die Schülerinnen und Schüler, was Freiheit bedeutet. Sie erfuhren etwas über die Sklaverei im 19. Jahrhundert und über die Bewegung „Black Lives Matter“. „Es war ein schönes Theaterstück, das zum Denken anregte“, meinte eine Schülerin.
Und was bedeutet Freiheit für die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler? „Vielleicht für sich selbst entscheiden zu können“, überlegte ein Schüler. „Vielleicht auch, mit weniger Dingen auszukommen, als man zunächst denkt“, ergänzte ein Mädchen.

P. Klenner, P. Scheumann, F. Schmidt und M. Feldrapp